The Magic 5 Schwimmbrille

Wer kennt es nicht – das regelmäßige Tauschen der Schwimmbrille bzw. das Suchen danach. Alle Jahre wieder, fast schon wie das Christkind, sind Schwimmer und Triathleten dazu „gezwungen“ sich um neues Material als Schutz für die Augen während des Schwimmtrainings umzuschauen. Zumeist wird das alte Modell undicht, es entsteht Schimmel oder aber die Gläser beschlagen oder werden gar milchig – um nur ein paar Problemchen am Ende der Lebenszeit einer Schwimmbrille zu nennen. Vergangenes Jahr war es auch bei mir wieder so weit und ich musste mich auf die Suche machen, was es denn dieses Mal werden darf.

Da mir in den letzten Trainings immer wieder die, vergleichsweise, neue Marke The Magic 5 immer öfter unter die Augen gekommen ist, war mein Interesse durchaus geweckt. Einige Gespräche mit Schwimmern, die die Brille bereits in Verwendung hatten und ein Abstecher auf der Facebook Seite bzw. der Homepage, konnten mich dann von einem Kauf überzeugen und den Ansatz – eine eigens für mich angepasste Schwimmbrille zu besitzen – auszuprobieren. Ich entschied mich für das Outdoor & Indoor Bundle. Der Bestellvorgang lief problemlos ab und am Ende wurde man über die Notwendigkeit eines Gesichtsscans hingewiesen. Anhand von diesem Scan wird dann die Produktion der Brille gestartet und anschließend direkt versendet. Sehr erwähnenswert ist, dass im Bestellvorgang bereits die Kosten für Zoll, da die Brillen in den USA hergestellt werden entfallen Zollgebühren, mit eingerechnet und vorab bezahlt werden. Somit gibt es keinerlei böse Überraschung beim Empfang der bestellten Ware. Ich installierte also die TheMagic5 App auf meinem Android Handy und erstellte einen solchen Scan meines Gesichts.

Einige Wochen danach kamen die beiden Brillen dann an. Die Brillen werden jeweils mit einer schönen, schwarzen Schutzhüllenbox ausgeliefert. Die Qualität auf den ersten Blick war sehr überzeugend, was die Verarbeitung und Optik angehen. Ich schnitt noch schnell die Bänder zurecht und entfernte die Schutzfolien von den Gläsern, um die erste Brille gleich beim nächsten Training testen zu können.

Dort gab es dann die erste Ernüchterung: Die von mir voreingestellte Größe der Bänder passte so gar nicht. Ich verlor meine Brille beim Köpfler ins Wasser bzw. kam ständig Wasser ins Innere. Nachdem ich einige Male die Bänder fester gezogen hatte, waren dann zumindest die Brillen dicht – zumindest hatte ich das Gefühl. Generell musste ich feststellen, dass diese Brille zu Beginn doch sehr ungewohnt ist. Die Gläser sitzen sehr tief, eben genau angepasst, im Auge und sind dadurch diesem auch sehr nahe – das war bei den ersten Schwimmeinheiten doch sehr ungewohnt. Nach einigen Einheiten hatte ich mich daran gewöhnt, nur an etwas anderes wollte ich mich einfach nicht gewöhnen: Durch das feste Verzurren der Bänder waren die Brillen so eng, dass ich hingegen der Prophezeiung der Brillenhersteller „Nie wieder Panda Augen“ eben genau diese genau gleich wie bei anderen Brillen bildeten. Aber noch schlimmer ich bekam durch die strengen Bänder regelrecht Kopfweh, wenn ich sie eine Stunde durchgehen aufhatte. Ich versuchte es mit Durchhalteparolen an mich selbst bzw. die Brillen immer wieder lockerer und fester zu machen, um die perfekte Passform zu finden – leider vergeblich!

Schließlich entschied ich mich die Brillen zu reklamieren, da ich doch der Meinung war, dass personalisierte Brillen nicht schlechte passen können als herkömmliche. Nach ein paar E-Mails die hin und her gingen, wurde ich direkt vom österreichischen Vertreter telefonisch kontaktiert. Er erklärte mir, dass mein Scan eher schlecht ist, sehr dunkel bzw. vermutete er auch, dass dieser mit einem Android Gerät gemacht wurde. In der Vergangenheit habe sich scheinbar gezeigt, dass Brillen, bei denen der Scan mit einem iPhone 8 oder neuer erstellt wurde, einen besseren Scan erstellen als alle Android Geräte. Mir wurde sofort angeboten kostenlose eine neue Brille zu bekommen, dieses Mal aber mit einem neuen Scan, der von den Lichtverhältnissen perfekt sein soll und mit einem iPhone gemacht ist. Er schlug vor zuerst nur eine neue Brille zu erstellen, diese zu testen und erst wenn diese perfekt passt auch die zweite (wieder kostenlos) nachzubestellen. Aufgrund der Wintermonate in Graz verging einiges an Zeit, bis ich endlich die richtigen Lichtverhältnisse hatte und auch ein iPhone in greifbarer Nähe war. Nach Erhalt der neuen Brille war die Erwartung groß und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht. Ich musste die Brille viel weniger fest einstellen, um sie dicht zu bekommen, so war auch das Kopfweh nie aufgetreten. Das zu Beginn noch eintretende Wasser, das ab und zu nervig in die Augen geronnen war (meistens beim Atmen), wich nach ein paar Mal Schwimmen.

Schlussendlich konnte ich nun grünes Licht für die Herstellung der zweiten Brille, mit demselben Scan wie bei der Nachbestellung, geben. Im Nachhinein betrachtet bin ich ein wenig zu blauäugig in die Aktion mit dem Scan hineingestartet. Hätte der erste Scan eine bessere Qualität gehabt, wäre vermutlich keine Reklamation notwendig gewesen – aber wie heißt es so schön: Im Nachhinein ist man immer schlauer!

Abschließend möchte ich hiermit von meiner Seite noch eine klare Empfehlung für das Konzept, den Support und die Brillen selbst aussprechen. Man bekommt für einen, aus meiner Sicht fairen Preis, ein gutes Produkt und top Support.

Unboxing:

Erster Anblick nach dem Öffnen des Paketes.
Danach kommt schon die Transportbox der Brille zum Vorschein.
Nach dem Öffnen des Reissverschlusses hält man endlich die Brille in Händen.

Ironman Frankfurt 2021 – Rennbericht

Als im April diesen Jahres eine weitere E-Mail von Ironman in meinem Postfach ankam, die über eine neuerliche Verschiebung (entweder auf August 2021 oder Mai 2022) informierte, war mir nicht sofort klar welche Entscheidung ich treffen sollte. Am Ende der gesetzten Frist habe ich mich für die Verschiebung auf den 15. August 2021, und die weitere Vorbereitung auf dieses Rennen entschieden.

Vergangenen Mittwoch war es so weit, die Anreise nach Frankfurt mit einem kurzen Zwischenstopp in Nürnberg stand an. Donnerstag wurden gleich alle offiziellen Dinge auf der Expo erledigt, um den Rummel in den darauffolgenden Tagen ein bisschen zu entkommen.

Der restliche Donnerstag und Freitag wurden dann genutzt, um ein bisschen was von der Stadt zu sehen und natürlich auch um ein paar Vorbereitungen zu treffen.

Am Samstag haben wir uns zu viert zum Einchecken begeben, das aufgrund von COVID19-Maßnahmen mehr oder minder strikt nach Startnummern eingeteilt war. Der Transport wurde mit Shuttlebussen erledigt, wobei es nicht um spezielle Busse für Räder gehandelt hat. Das hatte zur Folge, dass wir zu sechst (!) in einem Reisebus von Frankfurt zum Langener Waldsee fuhren. Speziell hier in Frankfurt ist, dass das Einchecken von Rad und Radbeutel am See erledigt wird, gleichzeitig aber auch der Laufbeutel mit all dem Inhalt bereits dort abgegeben werden muss. Dieser wird dann auf einen LKW verladen und von den Helfern in der zweiten Wechselzone am Main aufgehängt.

Der Sonntag startete in etwa um drei Uhr in der Früh, ab halb vier gab es dann Frühstück. Danach ging es zur Bushaltestelle, um mit einem der Shuttlebussen zum See zu gelangen und letzte Vorbereitungen am Equipment vorzunehmen. Leider gab es bei den Bussen einige Schwierigkeiten und wir mussten beinahe eine volle Stunde bis 05:30 Uhr warten (Start war für 06:30 geplant) bis wir in einem Bus saßen. Dementsprechend wurden die Handgriffe dann aufgrund der kürzeren Restzeit ein wenig schneller und ein klein wenig hektischer. Schlussendlich wurde aufgrund vom Chaos mit den Bussen, der Start der Altersklasseathleten um 10 Minuten, auf 06:40 Uhr, nach hinten verschoben.

Ich reihte mich, sowie auch Philipp und Kai (zwei Freunde aus Wien, die auch an den Start gingen), in den Bereich der Sub 1h05 Schwimmer ein, da ich der Meinung war, dass dies trotz den schwimmlose Winters machbar sein müsste. Leider hatten die zuvor erwähnten Verzögerungen zur Folge, dass wir eher am Ende dieser Gruppe ins Wasser gingen. Dies wiederum führte zu einigen Überholmanövern auf den ersten 750 Metern. Die Temperatur des Wassers war ziemlich an der Grenze für ein Neoprenverbot (23,7 °C wurden offiziell gemessen) – schlussendlich wurde aber mit dem „schwarzen Etwas“ geschwommen. Gefroren hat dadurch bestimmt niemand – so viel sei an dieser Stelle gesagt. Nach den ersten beiden Wendebojen ging es zurück zum „Australian Exit“. Auf diesem Teil der Schwimmstrecke musste man sich fast ausschließlich auf sein Gefühl verlassen, denn dich Sicht wurde einem, durch die aufgehende Sonne, beinahe vollkommen genommen – man konnte nur mehr teilweise Athleten vor einem sehen, jedoch keine Richtungsbojen oder den Teilzielbogen beim Ausstieg. Das habe ich mir, wie wahrscheinlich auch viele andere, um einiges einfacher vorgestellt als es tatsächlich war!
Der Rest der Schwimmstrecke war, auch aufgrund des Rolling Starts, relativ entspannt und nach etwas mehr als einer Stunde war dann die erste der drei Teile abgeschlossen –  3800 Meter in einer Stunde einer Minute und 50 Sekunden. Ich war sehr zufrieden mit der Schwimmzeit. Der Ausstieg hatte es auch in sich: eine ca. 20 Meter lange Rampe aus tiefem Sand war noch zwischen uns und der Wechselzone 1. Der Wechsel verlief ohne große Schwierigkeiten – wobei ich hier mein Missgeschick, dass ich den Helm verkehrt aufgesetzt habe und diesen nach ein paar Metern am Rad richten musste, einmal ignoriere, da dieses zum Glück ohne weitere Folgen blieb.

Am Rad ging es dann wie am Flug vom Waldsee, der etwas außerhalb liegt, Richtung Frankfurt Innenstadt und von dort auf die ersten von zwei Runden in und um die Stadt. Nach gut 90 Kilometern machten sich erstmals die Strapazen bemerkbar und ich entschied ein wenig vom Tempo raus zu nehmen, um noch einen vernünftigen Marathon laufen zu können. Die Temperaturen stiegen und auch der Wind nahm zu. Ich versuchte mich bestmöglich mit Kohlehydraten, Elektrolyten und Flüssigkeit zu versorgen.

Nach fünf Stunden neun Minuten und 28 Sekunden erreichte ich dann, nach 184 Kilometern auf dem Rad, die zweite Wechselzone. Es folgte ein solider Wechsel, der mich motiviert den dritten Teil des Bewerbes in Angriff nehmen ließ.

Der Plan mit einer Pace von 4:30/km loszulaufen funktionierte recht gut – zumindest was meine Uhr mir sagte. Im Nachhinein betrachtet dürfte ich die ersten Kilometer doch ein wenig überpaced zu haben. Es mussten vier Runden á 10,5 Kilometer in der schönen Stadt Frankfurt entlang des Mainufers gelaufen werden. Die Labestationen entlang der Laufstrecke waren gut verteilt und perfekt organisiert. Was die doch immer heißeren Bedingungen erträglicher machte.

Den ersten Halbmarathon konnte ich die Verpflegungsstationen durchlaufen und mich währenddessen optimal verpflegen, den Zweiten musste ich dann den ganzen Fokus auf meine Kühlung legen, um nicht am Ende komplett das Tempo herausnehmen zu müssen. Nach drei Stunden und 24 Minuten konnte ich dann endlich (am Ende meiner Kräfte) in die Zielgerade einbiegen und den Ironman Frankfurt 2021 mit einer Zeit von 09:42:40 finishen.

Vielen Dank an alle die von zu Hause und vor Ort mitgefiebert und mich angefeuert haben. Auch ein großes Danke an die Organisatoren und die vielen Helfer: Es war wunderbar hier ein Rennen in diesen schwierigen Zeiten zu absolvieren.

Ironman Italia Emilia Romania 2019 – Rennbericht

Ein weiteres Rennen noch in diesem Jahr bevor ich in die Off-Season starte, meine zweite Langdistanz 2019. Da ich ja heuer, mit dem Ironman South Africa, schon im April mein erstes großes Highlight hatte, entschied ich, mich am Ende der Saison noch einmal über diese Distanz zu versuchen. Ungewöhnlicher Weise für einen Ironman fand das Rennen in Cervia am Samstag statt, dies hatte aber auch seinen Grund, denn am Sonntag fanden zwei weitere Rennen der Ironman 70.3 Italy und der Ironman 51.50 Italy statt. Das Einchecken wurde für die rund 3000 Athleten daher bereits am Freitagnachmittag angesetzt. Meine größten Bedenken am Vortag bzw. Vorabend waren, dass der erste Teil des Rennens, also das Schwimmen, verkürzt oder sogar ganz abgesagt werden könnte. Grund für meine Bedenken waren die sehr rauen Bedingungen in denen sich das Meer, sowohl am Donnerstag als auch Freitag, präsentierte. Es waren so hohe Wellen am Freitag, dass sogar das offizielle Einschwimmen abgesagt werden musste.

IMG-20190921-WA0004Am Samstag in der Früh ging es nach dem Frühstück direkt, durch die noch dunklen Gassen Cervia’s, in Richtung Wechselzone. Die letzten Vorbereitungen wie z.B.: Reifen aufpumpen, Schuhe am Rad befestigen etc. mussten noch erledigt werden bevor es an den Strand zum Schwimmstart ging. Ich war an diesem Morgen sehr gelassen und hatte eine sehr gute Laune, welche sich noch weiter verbessern sollte, als ich am Strand ankam und sah wie ruhig das Meer war. Somit war mit keiner Absage oder Verkürzung des Schwimmens zu rechnen und ich konnte meine Vorbereitungen weiter fortsetzten.

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Um Punkt 07:30 erfolgte der Startschuss für die Profi Männer, um 07:35 folgten dann die Profi Damen und um 07:45 war es dann für die Altersklassen Athleten so weit. Der Start verlief, wie bei mittlerweile fast allen Rennen üblich, im Rolling-Start Verfahren. Das heißt sechs Athleten werden alle fünf Sekunden ins Wasser gelassen, wobei sich jeder Athlet selbst seiner Fähigkeit entsprechend selbst in die Gruppe, in der er startet, einteilen kann. Ich ging um 07:48 über die Zeitnehmungsmatte und startete somit relativ früh ins Rennen. Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen, denn ich konnte schnell mein Tempo finden, relativ ruhig schwimmen und hatte wenig Hindernisse (langsame/stehende Athleten). Obwohl ich mir schon manchmal die Frage stelle, mit welchen Ambitionen manche Athleten sich ganz vorne in der Startreihenfolge (< 60 Minuten) einordnen!?! Dieses Mal, bei meinem vierten Ironman, ist es mir erstmals gelungen die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke unter einer Stunde (58 Minuten und 37 Sekunden) hinter mich zu bringen.

IMG-20190921-WA0007Nicht ganz so schnell, aufgrund der sehr langen Wechselzone, ging es durch die T1 und dann ab aufs Rad. Ich kam recht gut in den Rhythmus und konnte eine gute vierköpfige Radgruppe finden. Wir waren flott unterwegs, fuhren fair und hielten die geforderten Abstände ein, da keiner von uns eine Zeitstrafe riskieren wollte. Bis zum ersten Anstieg nach Bertinoro überholten wir einige Athleten und bemerkten erst danach, dass diese sich hinten einreihten. Bei zirka Kilometer 70 fiel uns auf, dass wir eine riesige Gruppe gebildet hatten, in der es plötzlich gar nicht mehr so einfach war nicht im Windschatten zu fahren. Wir versuchten mehrmals von der großen Gruppe wegzufahren (speziell bei den Labestationen), leider aber immer vergeblich. Ich entschied dann bei Kilometer 110, mich ans Ende der Gruppe fallen zu lassen, um wieder die geforderten 12,5 Meter Abstand einzuhalten. Irgendwann, bei zirka Kilometer 130, bin ich dann von der Gruppe abgerissen und die restlichen 50 Kilometer alleine fertig gefahren. Nach 4 Stunden 49 Minuten und 32 Sekunden konnte ich T2 erreichen – eine absolute Bestzeit für mich auf diese Distanz!

IMG-20190921-WA0012Der abschließende Marathon bestand aus vier, sehr verwinkelten, Runden durch die Innenstadt Cervia. Die ersten beiden Runden lief es noch ganz gut, doch dann wurde es zäh und die Pace wurde langsamer (in Richtung 5:00/km und teilweise drüber).

IMG-20190921-WA0016Ich versuchte mich dennoch bei Laune zu halten und spulte die restlichen beiden Runden herunter. Als ich dann in den Zielkanal abbog, freute ich mich so richtig, endlich einmal einen Ironman ohne gravierende Zwischenfälle absolviert zu haben.

IMG-20190921-WA0019Ohne einen konkreten Schimmer über meine Gesamtzeit zu haben (durch ein kleines Problem beim Schwimmen musste ich die gesamte Aktivität neustarten und hatte daher keine Gesamtzeit), konnte ich die letzten Meter mit einem breiten Grinsen genießen.

 

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Im Ziel angelangt erfuhr ich dann von Melanie, dass ich mit einer Gesamtzeit von 09:25:03 gefinisht habe. Somit meine erste Langdistanz in Sub 10 Stunden und dann gleich in Sub 09:30.

WhatsApp Image 2019-09-26 at 22.10.09Jetzt heißt es die verdiente Pause zu genießen um die Batterien wieder aufzuladen. In zirka vier Wochen geht es dann auch schon wieder weiter mit der Vorbereitung für die neue Saison.

Race Around Austria 2019 – Abenteuer // Teamgeist // Navigation // Radfahren

Das Race Around Austria ist nicht irgendein Rennen, das man einfach so einmal machen kann. Nein, es handelt sich um das Pendant zum legendären Race Across America, nur dass es in diesem Fall rund um Österreich herum geht. Man durchfährt acht der neun Bundesländer an den grenznahesten Straßen und passiert dabei 30000 Höhenmeter auf einer Distanz von 2200 Kilometern.Karte

Die Vorbereitungen für diese Veranstaltung müssen schon sehr früh beginnen um wirklich auf alle Eventualitäten noch reagieren zu können und nichts zu vergessen. So begann diese im vergangenen Jahr als Josef beschloss ein Team auf die Beine zu stellen. Er trat seinen privat PKW ab und organisierte sich ein Campingmobil. Er trommelte ein Team bestehend aus vier Fahrern und mehreren Betreuern zusammen, schließlich gibt es auch abseits des Radfahrens viele kleine Handgriffe die gekonnt erledigt werden müssen. Doch niemand, der zu diesem Zeitpunkt Beteiligten und noch Unbeteiligten, ahnte was noch alles geschehen wird.

Ende Jänner, ich war gerade dabei eines meiner Radtrainings auf der Rolle zu absolvieren, läutete mein Handy. Ich bekam via Facebook eine Nachricht von Josef in der er mich fragte ob ich nicht Lust und Zeit hätte ein Teil seines Rad-Viererteams zu werden, da er einen verletzungsbedingten Ausfall hatte. Ich glaube Josef merkte sofort, dass er bei mir hier einen Nerv getroffen hatte. Nach kurzer Rücksprache mit meinem Trainer sagte ich ihm zu. Ein weiterer verletzungsbedingter Ausfall zwang Josef den Ersatzfahrer Kilian via Fahrerbörse ins Boot des TSV Grizzley Trialize zu holen.

Zwei Wochen vor dem Rennen dann die nächste Hiobsbotschaft: Martin der vorletzte Radfahrer aus dem Ursprungsteam hatte sich bei einem Trainingsradunfall so schwer verletzt, dass an einen Start nicht zu denken war. Gleichbedeutend mit seinem Ausfall wurde auch das Betreuerteam um zwei Personen reduziert, das heißt an beiden Stellen musste dringend und schnellstens Ersatz gesucht und gefunden werden.  Nach einigen Tagen des Suchens konnten wir Michael als unseren vierten Radfahrer und Didi als weiteren Betreuer im Team willkommen heißen.

Exakt eine Woche vorm Rennen passierte dann das nächste Unglück: Unser bisheriges Pace Car fiel mit einem Motorschaden aus. Fieberhaft wurde von allen Teammitgliedern nach Lösungen gesucht. Schließlich entschieden wir, dass mein VW Touran die bestmögliche Option darstellen würde.IMG-20190814-WA0015

Nach all dem Vorgeplänkel nun aber wirklich zum Rennen bzw. den Vorbereitungen unmittelbar vorm Rennen. Ich reiste am Dienstag nach der Arbeit nach St. Georgen am Attergau mit Didi und Manfred an. Die Rennleitung wurde sofort auf uns aufmerksam, da wir auf den letzten Drücker mit dem Pace Car zur technischen Abnahme kamen, und zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges RAA Pickerl am Auto aufgeklebt war. Nach der positiven Abwicklung der Abnahme gingen wir geschlossen, aber nicht in einheitlicher Kleidung – wodurch wir uns sofort von allen anderen 4rer Teams unterschieden, zum Race Briefing. IMG-20190815-WA0013Nach einem kurzen gemeinsamen Abendessen ging es für alle ins Bett um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. IMG-20190814-WA0010

Am Mittwochvormittag ging es nach dem Frühstück zum Start der 2er Staffeln und danach zum letzten Bike-Check. Um ca. 13:00 Uhr ereilte uns die nächste und hoffentlich letzte Schreckensmeldung dieses Abenteuers: einer unserer Betreuer lag im Krankenhaus und konnte uns nicht auf unserer Reise unterstützen. Fieberhaft wurde in den darauffolgenden Stunden telefoniert um doch noch den Betreuerstab aufzustocken. IMG-20190814-WA0021Schließlich sprang; 10 Minuten vor dem Start, Thomas, Papa von Michael, in die Bresche um uns ein Durchkommen zu erleichtern – und im Nachhinein betrachtet wäre ein Durchkommen ohne ihn nur schwer möglich gewesen. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Danke an Thomas und Regina für die Spontanität!!! IMG_2135

Renntag 1, Mittwoch:

2019-08-RaceAroundAustria-_Canon_Canon EOS R_EF70-200mm f-2.8L IS II USM_201908148133Pünktlich um 18:10 ging das 4rer Team TSV Grizzley Trialize ins Race Around Austria. Wir formten zwei Zweierteams (Josef & Michael bzw. Kilian & ich), welche sich am Tag alle zwei Stunden bzw. in der Nacht all drei bis vier Stunden abwechselten. Innerhalb der Teams wurde zunächst tagsüber im Stunden-intervall und nachts im Zwei-Stunden-Intervall gewechselt. Im Verlauf des Rennens wurden diese Zeiten dann immer wieder individuell auf die Streckeneigenschaften und die Fahrerwünsche angepasst. Die letzten Stunden am Mittwoch verbrachten wir ausschließlich in Oberösterreich. Wir verbrachten die ersten Stunden im Rennen um uns mit der Navigation und der Taktik vertraut zu machen. Viele von uns wussten nicht wie hügelig es dort oben eigentlich ist!?!

Renntag 2, Donnerstag:

In der Nacht konnten wir die Grenze zu Niederösterreich überqueren. Im Laufe des Morgens passierten wir das Naturschutzgebiet an der Thaya. Ein wunderschönes Naturjuwel, jedoch völlig ausgestorben. 2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908157301971Weiter ging es entlang der Österreich-tschechischen und slowakischen Grenze ins flache und windige Burgenland. IMG-20190815-WA0006Das  kleinste Bundesland Österreichs, gemessen an der Anzahl der Einwohner, konnten wir bis in die Abendstunden hinter uns lassen.
Beim Halfway-Point in Halbenrain nutzen viele aus dem Team die Möglichkeit eine Dusche zu nehmen und eine Portion Nudeln zu essen bevor die zweite Nacht ansteht. Nicht mehr lange wird es dauern bis wir in die richtig schwierigen Passagen des Rennens kommen. Bis Mitternacht konnten wir auch die südsteirische Weinstraße hinter uns lassen.

Renntag 3, Freitag:

IMG-20190816-WA0034Kurz nach Mitternacht brausten wir Richtung Eibiswald wo der Anstieg über die Soboth auf uns wartete. Den gesamten Anstieg bis zum höchsten Punkt wurden wir von einem leichten Regen begleitet, welcher die Straße für die kommende Abfahrt ziemlich rutschig machte und wir extrem vorsichtig fahren mussten um nicht einen Unfall zu riskieren. Ein weiterer Wechsel in Lavamünd und danach in Feistritz an der Gail führte uns weiter in das Lesachtal. Hier konnten auf einem kurzen Teilstück alle Radfahrer in die Autos gepackt werden, da eine Straße weggerissen worden war und ein Fahren mit dem Rad nicht möglich war.2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908167302162
In Lienz wurde dann wieder gewechselt um „frische“ Kräfte für den Anstieg auf den Großglockner ins Spiel zu bringen. 2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908167302109Hier wurde dann in weniger als 10 Minuten Abständen gewechselt.    2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908167302062Oben angekommen wurde die Abfahrt von Michael und Josef in Angriff genommen. 2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908167302080An diesem Tag sollten wir noch bis nach Tirol kommen.2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908177302316

Renntag 4, Samstag:

Die frühen Nachstunden radelten wir in recht schnellem Tempo über die Silvretta Richtung Vorarlberg.  Zurück nach Tirol ging es über den Fernpass und weiter via Innsbruck nach Walchsee. IMG-20190818-WA0003Von dort aus über den Hochkönig zurück nach Salzburg und via Bischofshofen zurück nach St. Georgen wo wir das Ziel nach 3 Tagen 3 Stunden und 40 Minuten erreichen konnte.dav 2019-08-RaceAroundAustria-_Sony_ILCE-7M3_E 28-75mm F2.8-2.8_201908177302379

Zusammenfassend muss man sagen, dass wir als Team über uns hinausgewachsen sind. Keiner der Verantwortlichen traute uns zu, dass wir das Ziel erreichen würden, da unser Auftreten so chaotisch war. IMG-20190816-WA0019Das Team hat sich, obwohl wir uns eigentlich fast alle am Dienstag/Mittwoch das erste Mal gesehen haben, fantastisch verstanden und super zusammengearbeitet.
Alles Pech, das wir in der Vorbereitung, bis zum Start hin hatten wandelte sich im Rennen ein wenig zu einer Glückssträhne. Wir hatten auf 2200 Kilometern keinen einzigen Defekt. Innerhalb der Renntage hat es nur einmal für ca. zwei Stunden leicht genieselt und auch sonstige Wetterphänomene hielten sich im Hintergrund.

IMG-20190817-WA0024Ein riesiges Danke an ALLE die dabei waren und mitgewirkt haben, unseren beiden Damen fürs Mitfiebern und die Versorgung des Teams mit Essen, Süßigkeiten und ein paar frische Sachen zum Anziehen, den Betreuern fürs Fahren des Pace Cars und des Wohnmobils und fürs Navigieren auch wenn das Roadbook nicht immer einfach zu lesen war, und natürlich allen Fahrern, dass wir uns alle den Arsch oder die Oberschenkel aufgerissen haben um das Ziel zu erreichen.

 

Ironman Südafrika 2019

Nachdem ich bereits am Samstagnachmittag das Einchecken erledigt war, wurde es nun am Sonntag ernst. Am Wettkampftag stand ich bereits um 5 Uhr früh wieder, wie viele andere Athleten, vor der Wechselzone, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Meine Liste umfasste Räder aufpumpen, Schuhe am Rad montieren, Getränke aufs Rad geben und die Laufschuhe in den Wechselbeutel geben. Nachdem dann um 6:15 die Wechselzone für alle geschlossen wurde, wurde über die Lautsprecher durchgesagt, dass heute für alle Athleten aus Sicherheitsgründen eine verkürzte Schwimmroute geschwommen wird: 1,6 anstatt der 3,8 Kilometer, die Rede war von einem „Six-Buoy-Swim“.  Es war zu Beginn ein wenig komisch, da man auch nicht sofort vom Ufer aus erkennen konnte warum diese Entscheidung getroffen wurde.  Die Tatsache, dass damit niemand gerechnet hat und sich keiner der Teilnehmer genauer beschäftigt und ausgekannt hat (auch mangelnder Beschreibung), erschwerte zunächst zu verstehen was genau jetzt passiert. Es wurden dann nähere Details auch anhand der Profis erklärt. Ich versuchte, da ich schon ein bisschen spät dran war, mich so weit wie möglich nach vor zu arbeiten, da ich ja eigentlich in der Startbox „unter 60min“ starten wollte. Um etwas nach 6:45 ging es für mich Indischen Ozean und mir wurde recht bald klar warum diese Verkürzung von den Veranstaltern gewählt wurde. Sehr hoher Wellengang machten das Schwimmen und Orientieren nicht gerade einfacher, was vor allem bei schwächeren Schwimmern zu großen Schwierigkeiten führen würde, daher auch die berechtigte Verkürzung. Ich konnte trotzdem recht gut meinen Rhythmus finden und mich auch an diese doch eher schwierigeren Verhältnissen gut anpassen. Als ich dann das erste Mal wieder Boden unter meinen Füßen hatte, ging natürlich mein Blick auf meine Uhr und dort stand etwas mit 30min. finisherpix_2709_042917Ich dachte mir sofort, dass hier die Angabe von 1600m nicht ganz richtig sein kann. Als dann kurze Zeit später, während dem Landgang, meine Uhr bei der 2000m Marke einen Piepston von sich gab, wusste ich, dass meine Zeit nicht ganz so schlecht war und die Angaben der Veranstalter nicht ganz korrekt waren. In der ersten Wechselzone, ging alles glatt und ich konnte schnell auf die zweite Disziplin wechseln. Die ersten Kilometer am Rad waren wirklich super, und flogen nur so dahin, diese wurde sicherlich durch eine leichte Brise von hinten noch verstärkt. finisherpix_2709_032450Bei Kilometer 40 dann eine kurze Schrecksekunde, als ich kurz unachtsam war, kam ich links ins Bankett. Ich musste kurze Zeit im Bankett fahren und konnte so einen Sturz vermeiden, allerdings hatte ich wirklich große Angst meine Reifen beschädigt zu haben. Gottseidank ging alles gut, aber wenn es blöd geht dann ist dort der Ironman für mich gelaufen. So fuhr ich weitere zehn Kilometer bis zur Wende, wo ich das erste Mal so richtig merkte, was denn eigentlich für ein starker Wind geht. Nach weiteren zehn Kilometern musste ich erkennen, dass meine Beine heute nicht die geplante Leistung liefern  können (warum auch immer), die ich mir eigentlich vorgenommen habe, und die auch mit dem Coach besprochen wurde. So entschied ich, dass ich meine Werte nach unten korrigieren muss um nicht am Rad oder später im Marathon komplett zu explodieren. Die fehlende Leistung in den Beinen machte sich auch recht schnell im Kopf bemerkbar und so hatte ich eine weitere Baustelle die ich so schnell wie möglich irgendwie in den Griff bekommen sollte. finisherpix_2709_003977Ich weiß um ehrlich zu sein nicht wie aber irgendwann Mitte der zweiten Runde hatte ich zumindest meine Probleme im Kopf wieder halbwegs sortiert und konnte mich wieder fokussieren auf das was noch vor mir steht. Der Rückweg vom Wendepunkt auf der zweiten Runde war dann noch ein bisschen zäher als auf der ersten Runde, aber die Tatsache, dass auch viele andere ihre Schwierigkeiten hatten spendete ein wenig Trost. Schließlich kam ich nach 5:25 Stunden erneut in die Wechselzone und schon dort musste ich feststellen, dass es auch auf der Laufstrecke heute sehr windig werden wird. finisherpix_2709_100619Nach dem Wechsel ging es auf die ca. zehn Kilometer Laufstrecke, die vier Mal zu laufen war. Wie bereits vermutet wehte eine Stramme Brise den Athleten entgegen, wenn wir Richtung Westen liefen. Ich versuchte mich nicht davon zu beeinträchtigen zu lassen und meinen Plan zumindest beim Marathon umzusetzen. Nach ca. 14 Kilometern gab dann auch meine Garmin Uhr den Geist auf und zeigte mir nur noch einen schwarzen Bildschirm an, damit war ich ab diesem Zeitpunkt im totalen Blindflug unterwegs – keine Pace, keine Zwischenzeiten, keine Gesamtzeit – alles andere als ideal aber gut das kannte ich ja schon am heutigen Tag. finisherpix_2709_063412Wiederum versuchte ich mich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und einfach weiter kontrolliert aufs Gas zu drücken – mein Motto war „Gehen verboten“! Trotz zweier Abstecher auf ein Dixi-Klo konnte ich trotzdem eine für mich recht ordentliche Marathonlaufzeit hinlegen. finisherpix_2709_072959Die Tatsache, dass ich das ohne ein technisches Hilfsmittel geschafft habe macht mich fast ein bisschen stolz. Schlussendlich kam ich nach einem 3:33 Marathon mit einer Endzeit 9:38:03 ins Ziel, wurde damit Gesamt 136. und in meiner Altersklasse 14. finisherpix_2709_003110Trotz meiner Probleme am Rad kann ich doch ein positives Fazit ziehen. Nun beginnt die Regeneration und damit auch das Finden und das Motivieren für die neuen Ziele und Aufgaben.finisherpix_2709_093352

Vorbereitungen zum Abflug und Anreise nach Port Elizabeth

Ich begann bereits am Sonntag und Montag die ersten Dinge einzupacken, da ich wusste diese Woche wird noch anstrengend werden. Schließlich sollte ich alle meine Dinge in der Arbeit abschließen oder übergeben, zusätzlich dazu noch ein klein Wenig trainieren und mein Rad bzw. alle weitern Dinge in die entsprechenden Koffer verpacken. Am Mittwoch stand die letzte Radeinheit an – ein kleiner Test um die Belastung bei Wettkampftempo festzustellen, danach wollte ich mein Rad so schnell es geht zerlegen (ich habe ja schon ein bisschen Übung). Leider wurde aus dem schnell Zerlegen nichts, denn die vier Schrauben des Vorbaus haben sich, aufgrund des Schweißes, richtig festgefressen. So kam es wie es kommen musste und ich habe drei von vier Schrauben abgedreht und nur eine aufbekommen. Nun war die große Frage wer so etwas richten kann und das in dieser kurzen Zeit. Nach einigen, wie ihr euch vorstellen könnt, hektischen Telefonaten und Whatsapp Konversationen an diesem Abend, fuhr ich nach kurzem unruhigen Schlaf um kurz nach fünf Uhr zu einem Freund, der sich das Problem anschauen wollte und versuchen zu lösen. Wir kamen so weit, dass wir die Schraubenköpfe mit einer Bohrmaschine abbekommen haben und damit den Aerolenker, aber der Rest der Schrauben steckten noch im Rad. Da mein Freund um 7:00 Uhr zu arbeiten begann musste ich mir nun weitere Hilfe holen – ein Schlosser muss her, aber welcher?!
Ich versuchte mein Glück zuerst bei einer Schlosserei in St. Peter, dort war zwar ein Radfahrer in der Werkstatt, der meinte er könnte es versuchen zu richten aber leider hatte er gerade heute keine Zeit. Der nette Herr leitet mich an eine Schlosserei in Raaba weiter, welche mir leider nicht weiterhelfen konnte.

logoAber sie leitet mich umgehend an die Firma Metallbau Kamper in Pachern weiter. Dort traf ich auf den Retter meiner mieseren Situation. Schon nach wenigen Handgriffen des netten Herren, erkannte ich, dass er mein Problem lösen wird.

sdr davNach rund ca. 30 Minuten Präzisionsarbeit war es dann so weit und mein Cervelo P5 war bereit um zusammengepackt und verpackt zu werden.

davMein größter Dank gilt hier an den Chef, der seinem Mitarbeiter frei Hand lies um mir zu helfen und natürlich auch meinem Helden, der mit feinsten Handgriffen, ohne etwas zu beschädigen mein Malheur beseitigt hat, vielen vielen Dank!!!!

davAm Freitagabend ging dann der Flug von Graz nach Istanbul und mit kurzem Aufenthalt weiter nach Kaptstadt.

dav sdr davNach drei weiteren Reisetage im Auto mit einem Stopp in Struissbay und in Mossel Bay, kam ich schließlich Montagmittag in Port Elizabeth an.

davNach der Ankunft wurde noch das Rad zusammengebaut und danach ging es ab zum Strand.

sdr

Off-Season – Fluch und Segen zugleich

…und meiner Meinung nach doch eine der wichtigsten Abschnitte in einem Triathlon Jahr. Vielen Hobbyathleten fällt es schwer einmal Ruhe zu geben und einfach einmal nichts zu tun. Ich würde lügen (und wer mich kennt weiß das), wenn ich abstreiten würde, dass auch ich mich zu dieser Gruppe dazu zähle. Da bereits vor meinem Südafrika Trip im September die Entscheidung (beinahe) schon gefallen ist, dass ich auch 2019 ein Ironman Rennen in Port Elizabeth mache werde, begann meine ruhigere Zeit dieses Jahr direkt nach dem Überschreiten der Finish Line bei der Ironman 70.3 WM.

IMG-20180904-WA0025Die kommenden vier Wochen sollten genutzt werden um die Akkus (mental sowie körperlich) wieder aufzuladen und Motivation für die kommende Saison und die bevorstehenden Aufgaben aufzubauen. Die zweite Woche meiner diesjährigen Südafrika Reise wurde dann zum Sightseeing und Urlauben rund um Port Elizabeth genutzt. Zurück in Österreich ging es sowohl im Privat- als auch im Berufsleben sehr turbulent zu. Durch diese Ablenkung wurde mir die sportfreie Zeit doch um einiges verkürzt, was mich aber nicht davon anhielt doch ein paar kleinere sportliche Projekte zu starten. ptfbtyZusätzlich zu langen Arbeitstagen unter der Woche konnte ich mich auch noch zwei Mal meiner geheimen sportlichen Leidenschaft, dem Traillaufen, widmen und so doch noch ein bisschen Sport in diesen Wochen betreiben.

Heute, am 1. Oktober, ist sie nun auch schon wieder aus und vorbei, die „gefürchtete“ Off-Season und ich kann euch sagen, dass meine Vorfreude auf die erste Trainingseinheit so groß ist wie noch nie. Nun warten sechs harte und intensive Monate auch mich um bestmöglich vorbereitet am 7. April 2019 in Port Elizabeth beim Ironman Südafrika am Start zu stehen.

Ironman 70.3 Weltmeisterschaft Südafrika

IMG-20180903-WA0101Ich kann gar nicht genau sagen wie glücklich bin, dass ich mein letztes Rennen dieser Saison bei der Ironman 70.3 WM in Südafrika bestreiten durfte. Für mich war es nur noch eine Draufgabe (Streusel auf dem Kuchen oder das Tüpferl auf dem i) und ein Erlebnis sowie Belohnung für die harte Arbeit.

IMG-20180828-WA0037Mit diesen Gedanken und jede Menge Reiselust trat ich am späten Samstagnachmittag die Anreise nach Südafrika via Istanbul an. Aufgrund meiner späten Qualifikation habe ich einen eher schlechten Flug gebucht, welcher einen fast 24h Aufenthalt in Kapstadt zur Folge hatte bevor es weiter nach Port Elizabeth (PE) ging.

Die ersten Tage vor Ort dienten der Eingewöhnung an die neue Stadt, das neue Land und den neuen Kontinent. Natürlich wurden auch die üblichen Wege bei einem IM Bewerb (Startunterlagen abholen, Expo anschauen, Merchandise Store shoppen) abgewickelt.

IMG-20180830-WA0002Am Mittwoch ging es dann auf die geführte Radrunde über ca. 45 lockere Kilometer. Am Donnerstag ging es dann in der Früh das erste Mal zum Schwimmen mit Neoprenanzug in den Indischen Ozean, wo eine ca. 600 Meter lange Runde mit Bojen ausgesteckt war und ringsum von Rettungsschwimmen bewacht wurde (vermutlich wegen etwaiger Fische die hier ab und zu vorbeischauen).

Im Anschluss ging es zur deutschen Wettkampfbesprechung im nahe gelegenen Dolphin Leap Conference Center – eines der „Highlights“ der WM abseits des Rennens. Wer nämlich dachte, dass hier ein die Details besprochen und Unklarheiten geklärt bzw. spezielle Regelung in Südafrika angesprochen werden, der sollte sich irren. Die deutsche Wettkampfbesprechung wurde für ca. 5 Minuten vom Renndirektor in Englisch geführt bis sich einer der Mitstreiter beschwerte ob man denn nicht die Besprechung auf Deutsch halten kann. Danach übernahm ein eher unerfahrener Sprecher und begann die Ausführungen des Renndirektors zu übersetzen. Dabei kamen einige sehr lustige neue Ausdrücke wie Übergangszone oder Energiequelle zum Vorschein! Alles in allem war man nicht schlauer als vorher und man hätte sich diese Rennbesprechung eigentlich sparen können.

Der Freitag wurde genutzt um noch einmal die restlichen 45 Kilometer der Radstrecke mit dem Auto abzufahren, um auch wirklich alles einmal vor dem Rennen gesehen zu haben.

Am Samstag stand dann das Damenrennen am Plan, wo bei wunderschönem Wetter mitgefiebert und fleißig angefeuert wurde. Am späteren Nachmittag ging es dann für mich selbst zum Einchecken des Rades und der beiden Säcke für Laufen und Radeln.

IMG-20180902-WA0077Sonntagmorgen begann wie gewöhnlich mit einem kleinen aber feinen Frühstück 3h vor Rennbeginn (für mich ungefähr 8:30). Nachdem ich in der Wechselzone war um die Verpflegung am Rad anzubringen, ging es dann zum Kings Beach um den Start der Profi Herren anzuschauen.

IMG-20180902-WA0068Nach weiteren 55 Minuten Wartezeit, in der man leider nicht ins Wasser konnte um sich einzuschwimmen, ging es dann um 8:25 auch für die M30 los.  Ich ging etwas weiter hinten ins Rennen, da ich mir überhaupt keinen Stress machen wollte und sowieso dachte, dass ich nicht sehr weit vorne sein werde. Nach einem guten und doch einiger maßen ruhigem Schwimmen kam ich nach etwas (3s) über 30 Minuten in die T1 um aufs Rad zu wechsel.

IMG-20180902-WA0081Ohne nennenswerte Zwischenfälle startete ich den Rad Split. Die ersten 45 Kilometer absolvierte ich ohne Visier, da dieses die ganze Zeit anlief und ich kaum etwas sehen konnte. Vermutlich hätte ich es auch schon vorher wieder rauf tun können aber da das Wetter eher regnerisch war und keine Sonne heraus schaute machte mir das Fahren ohne Visier nichts aus.

IMG-20180902-WA0021Der Rad Split war dann auch schon nach 2h28 wieder vorbei. Nachdem das für mich doch eher eine schnelle Zeit ist, war ich mir nicht sicher wie gut das mit dem Laufen funktionieren würde. Das Rad wurde mir am Beginn der T2 von einem der tollen Freiwilligen abgenommen, wie bei den Profis :), und ich konnte direkt zu meinem Run-Bag gehen.

IMG-20180902-WA0020Ein relativ schneller aber konzentrierter Wechsel, dann ging es um die gesamte T2 herum und ab auf die erste von zwei 10,5 Kilometer Laufrunden. Da es leicht bergauf ging, fühlte sich das ganze am Beginn nicht unbedingt geschmeidig an, doch ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es trotzdem recht schnell war. Die gesamten ersten zweieinhalb Kilometer ging es stetig bergauf und vor der Wende noch einmal richtig den Hügel rauf. Zurück zum Zielbereich und dann hinaus zur zweiten Wende ging es richtig flott dahin – ich hatte richtig Spaß! Innerlich war ich mir aber nicht ganz sicher ob ich dieses Tempo wirklich auf den ganzen Halbmarathon halten könnte. Die zweite Runde spürte ich schon deutlich die Strapazen aber ich hatte noch immer gleich viel Spaß und konnte jeden Meter, bei wirklich toller Stimmung am Streckenrand, genießen. Ich glaube, dass das der Grund dafür ist, dass ich mein Tempo nur geringfügig drosseln musste.

IMG-20180902-WA0066So kam ich mit einem 1h31 Halbmarathon mit einer Endzeit von 4:36 Stunden ins Ziel und war (bin ich noch immer) richtig froh, glücklich und dankbar meine erstes (hoffentlich nicht letztes) WM Rennen beendet zu haben.

IMG-20180902-WA0034Danach standen noch sieben Tage Urlaub in und um PE am Plan bevor es wieder zurück nach Österreich in den Alltag ging. Obwohl das Wetter sich in den 14 Tagen nicht von seiner besten Seite zeigte, steht für mich fest, dass ich wieder hierher zurückkommen werde.

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Ironman Switzerland 2018

IMG-20180729-WA0007Spät aber doch möchte ich nun doch eine kleine Zusammenfassung von den Tagen kurz vor, den Stunden während und den Tagen nach dem Ironman Switzerland 2018 in Zürich , der mein absolutes Highlight in dieser Saison war, von mir geben.

norAm Mittwoch reiste ich mit dem Auto nach Zürich, um den Stress der auf der langen Anreise, während der Haupturlaubszeit in Österreich und Deutschland, so gering wie möglich zu halten.

Die folgenden Tage wurde größtenteils im Schatten  oder in der Wohnung verbracht, da die Temperaturen fast immer jenseits der 30 Grad Marke waren. Kurze Trainingseinheiten versuchte ich in der Früh zu machen.

Nach einer kurzen Rad- und einer kurzen Laufeinheit Donnerstagfrüh ging es dann zum Greifensee, wo die Temperaturen am schattigen Seeufer recht angenehm zu ertragen waren. Danach gab es dann wieder das „traditionelle“ gemeinsame Steakessen mit Lisa und Matthias, wie auch schon vor dem Ironman 70.3 in Rapperswil.

Am Freitag dann wurden die Startunterlagen bei sehr sehr heißem Wetter abgeholt. Nach einer kurzen Entspannungspause am und im See besuchte ich dann gleich die deutsche Wettkampfbesprechung bevor es dann wieder zurück in die „kühle“ Wohnung ging.

IMG-20180728-WA0012Samstagmittag wurde noch ein kurzes Regenloch ausgenutzt um die letzte Rad- und Laufeinheit zu absolvieren. Danach richtete ich all meine Dinge her und am späten Nachmittag ging es dann zum Einchecken am Mythenquai.IMG-20180728-WA0014

Nach einer nicht ganz so langen Nacht und mittelmäßigem Schlaf ging es um kurz vor 5:00 Uhr früh Richtung Wechselzone um noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Als ich mitten in den Vorbereitungen plötzlich eine Dame gehört habe, die sagte es ist kein Neoprenanzug erlaubt beim heutigen Schwimmen, dachte ich zuerst an einen Scherz. Doch nach kurzem Nachfragen bestätigte sie mir, dass beim heutigen Rennen kein Neoprenanzug erlaubt sei, da die Wassertemperatur 24,6°C beträgt und damit über dem Limit war. Obwohl meine Schwimmzeit nun um einiges langsamer sein wird als ich mir ursprünglich gedacht habe war mir klar, dennoch freute ich mich über diese Entscheidung, da ein Schwimmen im Neo bei zu warmen Wasser auch nicht lustig ist (auf diese lange Zeit gesehen). So ging es also ohne „Hilfsmittel“ ins nahe gelegene Strandbad zum Aufwärmen und zum Schwimmstart.

IMG-20180729-WA0015Ich reihte mich ziemlich weit vorne ein um recht früh ins Wasser zu gehen, da ich trotzdem nahe an der 1h Marke schwimmen wollte. Ich fand sehr schnell einen guten Rhythmus schaffte es (für mich ein kleines Wunder) nicht zu schnell zu beginnen und meine Pace relative konstant zu halten.

Ich kam nach 1h04 sehr zufrieden aus dem Wasser und konnte nach einem kleinen Missgeschick in der T1 (vergas den Swimsuit auszuziehen…) doch recht rasch auf das Rad wechseln.

IMG-20180729-WA0010Zu Beginn war ich mir nicht immer ganz sicher ob ich denn richtig bin, denn es waren absolut keine Athleten vor mir. Gott sei Dank fuhr ich dann vorne auf einige Konkurrenten auf und auch von hinten kamen nach und nach einige stärkere Radfahrer.  Ich fuhr streng nach Wattvorgaben um nicht meine Körner schon zu verschießen, die ich sicher später noch beim Marathon brauchen würde. Da die Temperaturen zunehmen anstiegen, versuchte ich mich  zusätzlich mit Iso und Wasser zu verpflegen um nicht Gefahr zu laufen Krämpfe zu bekommen. Nach 5h07 konnte ich die zweite Wechselzone erreichen.

IMG-20180729-WA0032Nun heißt es, bei mittlerweile sehr heißen Temperaturen, noch einen Marathon zu laufen.  Die ersten beiden von vier Runden waren gingen eigentlich Recht gut von der Hand und ich konnte meine gewünschte Pace laufen. Plötzlich aber, ab der dritten Runde, spielte mein Kreislauf verrückt. Mir wurde immer heißer und dann auch schwindlig und ich dachte schon ich müsste mich kurz hinlegen. Habe ich dann eh nicht gemacht, jedoch konnte ich bei weitem nicht mehr meine gewünschte Geschwindigkeit laufen und so wurden die letzten beiden Runden zur Qual. Nach 3h51 Minuten (ungefähr 10 Minuten langsamer als noch vor zwei Jahren in Klagenfurt) kam ich dann mit einer Endzeit von 10h09 ins Ziel und war doch heilfroh, da ich schon einige Male ein DNF befürchtet habe. Ich bin mit meiner kämpferischen Leistung zufrieden, obwohl ich mir von der Zeit etwas deutlich anderes vorgestellt habe. Aber so ist es nun mal im Triathlon und vor allem im Ironman – manche Dinge kann man nicht planen! Vielen Dank an meine drei Supporter vor Ort und speziell dem Support der extra aus Österreich angereist ist und auch die vielen tollen Fotos gemacht hat. DANKE ohne euch wäre es noch zacher gewesen!!!

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IRONMAN 70.3 Rapperswil-Jona

Mein erstes Highlight in diesem Jahr stand am vergangenen Wochenende am Programm. Hier in kurzen Worten was sich so getan hat, wie ich die Zeit vor, nach und während dem Rennen verbracht habe.btr

Donnerstag:

Nachdem ich Mittwoch meine Anreise bis Salzburg gestartet habe, wurde diese am Donnerstag nach Zürich fortgesetzt. Wohnen durfte ich das gesamte Wochenende bei meinem Bruder am Stadtrand von Zürich, ca. 30 Kilometer entfernt von Rapperswil.
Nach der Ankunft stand noch eine kurze einstündige Radtour zum Materialcheck am Plan.btf

Freitag:

Nach einem gemütlichen Freitagvormittag ging es gegen Mittag dann zum ersten Mal in Richtung Rapperswil auf die Expo. norNach der Registrierung gingen mein Bruder, der dieses Wochenende seinen ersten Triathlon absolvieren wird, noch kurz auf die Expo um einige Dinge zu erledigen. Danach gingen wir noch eine Runde in den Obersee schwimmen.
Zuhause angekommen gab es dann noch Steak und ein Glas Rotwein, nach dem Vorbild von Daniela Ryf.btr

Samstag:

Nach einer  kurzen Laufeinheit am Morgen ging es dann zum gemeinsamen Vatertagsfrühstück. btfDanach fuhren wir mit all unseren Dingen, die wir für die Wechselzone bereits am Samstag einchecken mussten, Richtung Rapperswil zum Einchecken.  Anschließende besuchten wir dann, an diesem heißen Tag, die englische Wettkampfbesprechung, da ich ein wenig Angst hatte nicht alles im Schwyzerdütsch zu verstehen!btrmdn
Danach noch eine kurze Runde in den See schwimmen und ab nach Hause und noch ein paar Stunden entspannen und früh ins Bett, da morgen ein anstrengender Tag auf uns beide wartet.btfhdr

Sonntag:

Am Sonntag war es dann also soweit mein Bruder Matthias und ich stehen zum ersten Mal gemeinsam an der Startlinie für einen Triathlon und das gleich bei einem Ironman 70.3 – das nenn‘ ich einmal eine Premiere. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass er den Bewerb finishen wird aber war ich doch sehr gespannt wie er in den einzelnen Teildisziplinen abschneiden wird.btrhdr

An meinen Routinen (welche ich auch zu einem großen Teil versucht habe an Matthias weiterzugeben), was Art und Zeitpunkt des Frühstücks angeht, habe ich nichts verändert. Um 6:00 Uhr war dann Abfahrt ins 40 Minuten entfernte Rapperswil, um  von dort dann mit dem Shuttlebus zur Wechselzone zu gelangen. Zuerst Rad aufpumpen und Verpflegung befestigen, danach wurden die Schuhe (da es in der Nacht Regen angesagt hat) in die Wechselbeutel verstaut. Nur noch die weißen Beutel befüllen und dann ab ins nahe gelegene Lido Strandbad zum Aufwärmen.

Das Wetter präsentierte sich von seiner schönsten Seite und es schien bereits in der Früh die Sonne und die Temperaturen waren sehr angenehm sommerlich. Der Start für die M30, in der Matthias und ich starteten, erfolgte um 08:35 Uhr, im Rolling-Start Modus. Ich fand schnell einen guten Rhythmus und fand mich im Obersee von Beginn an gut zu Recht. Nach ca. 900 Metern, einer kurzen Querpassage und zwei rechts Kurven  ging es dann wieder zurück in Richtung Ufer. Leider habe ich, in Gedanken versunken (oder warum auch immer…), vergessen ab und zu aufzuschauen und plötzlich sah ich, beim nächsten Mal aufschauen, rechts neben mir einen Paddelfahrer. Da war mir klar: ich bin hier falsch. Ein Blick nach links bestätigte meinen Verdacht – die nächste Boje war doch ein wenig weiter links von mir! Endlich wieder auf der richtigen Seite der Boje angelangt bekam ich dann eine Ferse ins Gesicht und die Brille war schon weg. Dies hatte auch etwas Gutes, da meine angelaufene Brille wieder frei war und ich wieder alles frei sehen konnte. Trotz dieser beiden Missgeschicke konnte ich das Schwimmen in knapp unter 31 Minuten absolvieren; einziger Wermutstropfen dabei, dass ich wieder einmal eine Sub 30 Minuten Schwimmzeit vergeigt habe.

Den ersten Wechsel konnte ich trotz dem (neuen) engeren Neoprenanzug schnell absolvieren und auf die erste von zwei 45 Kilometer Radrunden starten. Die ersten zehn Kilometer, die entlang dem Ufer des Sees verlaufen, konnte ich gut nutzen um mich am Bike wohlzufühlen. Danach stand der „Witches Hill“ und „The Beast“ am Plan, die zwei gröberen Anstiege auf diesem Kurs. Als ich nach ca. 1h12 das erste Mal an der Wende war und in die zweite Runde startete staunte ich nicht schlecht über diese Zwischenzeit (was aber auch der kürzeren Radstrecke geschuldet war).
Als ich die zweite Runde startete fing plötzlich meine Di2 an verrückt zu spielen: der hintere Umwerfer versuchte in regelmäßigen Abständen ganz auf den ersten Gang zu schalten. Ich hatte (und habe bis jetzt) noch keine Ahnung woran das liegt und versuchte einfach jegliche Schaltvorgänge sofort (durch nach oben schalten) zu revidieren. Es war zwar ein bisschen nervig aber ich gewöhnte mich daran, hatte aber Angst, ob meine Batterie das für weitere 45 Kilometer durchhält. Das komische Verhalten verschwand zwischendurch wieder, tauchte aber wieder auf. Ich schaffte es schließlich doch ein zweites Mal in die Transition Zone um zum Laufen zu wechseln.

Bereits beim Absteigen vom Rad bemerkte ich in beiden Oberschenkeln, dass sich leichte Krämpfe bemerkbar machte, was auf den ersten Kilometern beim Laufen nicht besser wurde. Ich versuchte dennoch dem nicht zu viel Beachtung zu schenken und einigermaßen meine gewünschte Pace zu laufen. Der Zustand der Oberschenkel und auch das Seitenstechen beruhigte sich dann und ich konnte, bis auf die Passagen bei den Stiegen („Stairway to Heaven“ !!!), ein recht gutes Tempo laufen. Am Ende stand eine Zeit von 4 Stunden 37 Minuten auf der Uhr, was den 22. Platz in der M30 und den 108. Rang in der Gesamtwertung bedeutete.DSCN0444

Matthias kam nicht ganz eine Stunde nach mir ins Ziel mit einer fantastischen Zeit von 5 Stunden und 36 Minuten.DSCN0447

Bei der nachfolgenden Slotvergabe habe ich mir nicht mehr wirklich viel ausgerechnet. Aber es kommt immer anders als man denkt: und so wurde der Slot, aufgrund der geringen Personen, die einen Slot wollten, bis zu mir und sogar zu Matthias (er hat ihn nicht angenommen) durchgereicht. Ich werde also im September einen weiteren Ironman 70.3 im Zuge der WM in Südafrika absolvieren.btrhdr

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